Sonntag, 25. März 2012

Kolumbianische Eigenarten


1) llamadas
Die meisten Kolumbianer (ich gehöre auch dazu) haben kein Guthaben auf ihrem Handy, da das je  
nachdem wie viel man auflädt schon nach drei Tagen wieder verfällt. Um trotzdem telefonieren
zu können, gibt es die sogenannten llamada-Stände. Das sind einfach Personen, die viele Handys haben (meistens sind die Handys alle mit Ketten oder Schnüren alle miteinander verbunden) und Anrufe an die verschiedenen Handynetze oder fijos (Festnetz) „verkaufen“. Pro Minute zahlt man zwischen 100 bis 200 Pesos (4 bis 8 Cent) und kommt dabei billiger raus als wenn man vom eigenen Handy anruft. Der Nachteil ist jedoch, dass man nie weiß, wer einen angerufen hat, weil es lauter unbekannte Handynummern sind.
     
2) Englisch
Die Kolumbianer sind ja nicht gerade für ihre guten Englischkenntnisse bekannt, aber sobald sich ihnen ein Ausländer nähert, ist es für sie beinahe Pflicht, ihren begrenzten Wortschatz anzuwenden. Dieser beschränkt sich jedoch meist auf die Worte: Hey you, woman, beautiful, Hello Kitty, friend, What’s your name. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass in den Augen der Kolumbianer einfach alle Ausländer „gringos“ (US-Amerikaner) sind.
Es ist immer lustig, wenn wir mit Farron unterwegs sind, die aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe hier gar nicht auffällt und sie deshalb immer auf Spanisch angesprochen wird. Da sie oft aber nichts versteht, springen dann entweder Larissa oder ich für sie ein und ernten immer wieder verdutzte Gesichter, da die „gringas“ Spanisch sprechen und die „colombiana“ Englisch.

3) Kopfnicken
Das Kopfnicken dient hier in erster Linie als ein „Herkommensbefehl“. Wenn dir jemand kräftig zunickt, möchte er, dass du zu ihm kommst. Diese Geste beherrschen schon die kleinsten Kinder und nicken mit sehr viel Bestimmtheit, was mich immer wieder zum Lachen bringt. Und wenn ich mal keine Lust habe, mich zu bewegen, dann nicke ich einfach energisch zurück =).

4) Längen- und Größenangaben
Wenn man hier zum Beispiel zeigen will, wie lang eine Plátano (Kochbanane, die größer sind als normale Bananen) ist, wird die Länge mit beiden Händen wie in Deutschland angezeigt. Stattdessen wird mit der einen Hand auf dem Arm der anderen Hand die Länge „abgemessen“. Dabei sind die Fingerspitzen immer der Startpunkt und von dort geht es dann soweit den Arm nach oben, wie man eben braucht,
Auch bei Größenangaben gibt es einen kleinen Unterschied, denn wenn man zeigen will, wie groß zum Beispiel ein kleiner Junge ist, wird die Höhe zwar wie in Deutschland normal vom Boden aus mit der Hand angezeigt. Doch die flache Hand muss dabei vertikal gehalten werden, denn mit der horizontalen Hand werden nur Tiere abgemessen. Jaja, man kann sich das Leben auch kompliziert machen =P.

5) Der Mund
Was ganz lustiges hier ist die Verwendung des Mundes für Richtungsangaben. Dabei wird der Mund ein bisschen nach vorne oben gekräuselt und damit dann in eine bestimmte Richtung gezeigt. Lippenlesen bekommt hier also eine ganz neue Bedeutung, wenn man entscheiden muss, ob der Mund nach rechts, links oder geradeaus gekräuselt wurde.

6)Körperbau
Das Smalltalk-Gesprächsthema Nummer 1 ist in Kolumbien der Körperbau einer Person. Oft folgt direkt nach der Begrüßung: Oh, du bist aber „flaca“ (dünn) oder „gordita“ (Dickerchen), so wie man in Deutschland übers Wetter redet (Hier wäre „Übers-Wetter-reden“ irgendwie ziemlich langweilig, weil es nicht viel Abwechslung gibt =P) Das Haupt-Charakteristikum einer Person ist immer ihr Körperbau. „Von welcher Person sprechen wir gerade?“- „Ach von der Dicken/der Dünnen/ von der, die in letzter Zeit zugenommen/abgenommen hat“. Das ist hier einfach nicht unhöflich. Auch die Kinder begrüßen einen zum Beispiel mit: „Seño, warum bist du immer noch so dünn?“ Gleich an unserem ersten Tag im Colegio wurden Larissa und ich von den Kindern damit konfrontiert. Und als „gordita“ (Dickerchen) zählt man schon ziemlich schnell. Auch das Schönheitsideal ist anders hier, denn eine wahre Kolumbianerin hat einfach ordentlich Kurven und die „costeños“ (Küstenbewohner) sind von ihrer Abstammung her etwas kräftiger gebaut. Erst in den letzten Jahren ist das Schönheitsideal aus den USA und aus Europa hier angekommen, aber hat zum Glück noch lange nicht überall Fuß gefasst =D.

7)Die Zeitangaben
Zum Schluss darf natürlich auch nicht der Zeitbegriff in dieser Auflistung fehlen. Zeitangaben sind nämlich immer sehr vaaage und auch keinesfalls verlässlich oder ernst zu nehmen. So kann „ahorita“ (gleich, jetzt, sofort) gleich-jetzt, gleich-nachher, gleich-später oder auch gleich gar nicht bedeuten. Und „hoy“ (heute) kann genauso heute wie „heute im Juni“ bedeuten =P.
Unsere Lehrerin Ethel kam nämlich mal an einem Samstag vor etwa zwei oder drei Wochen hier vorbei, weil sie eine Projektarbeit für ihr Studium über das Abwasser hier im Barrio San Francisco machen musste/wollte. Und sie meinte, sie müsse sich so beeilen, weil sie noch gar nicht weit gekommen ist und die Arbeit müsse heute fertig werden. Hugo hat dann gemeint: „Echt, heute-heute? Also genau heute an diesem Tag?“ – „Jaaa, heute im Juni. Ich muss mich also echt ranhalten.“ =P


Soo, das waren mal ein paar kolumbianische Eigenarten, die mir eingefallen sind. Mehr fallen mir gerade nicht ein, weil ich mich einfach schon sehr an die Menschen und ihre Kultur gewöhnt habe =).

Ansonsten haben wir hier immer noch ziemlich viel „brisa“ (Wind), sodass die Stühle alleine vom Tisch wegwandern. Vergangenen Samstag hat es aber anscheinend das erste Mal seit Mitte Dezember kurz geregnet. Tagsüber ist es meist heiß und nachts eher kühl, da es kaum bewölkt ist.
Seit dieser Woche gibt es jedoch schon an und zu bewölkte Tage. Bewölkt heißt aber nicht gleich kühl, da die Schwüle dann meistens drückender ist.

Letztes Wochenende waren Larissa, Julia und ich mal wieder in Barranquilla unsere Mentorin Marianella besuchen und haben es uns so richtig gutgehen lassen mit Shoppen, Pizza essen und Kino =).
So langsam geht auch schon das erste Schuljahrquartal zu Ende und ich bin mit meinen Kindern in der Klassenarbeitsvorbereitung. Es gibt leider zwei Kinder, Jimmy und Megan, die ziemlich schlecht in der Schule vor allem in Mathe und Lesen und Schreiben sind. Nicht einmal die Farben können sie sich merken. Ich hab auf alle möglichen Arten versucht ihnen die Zahlen beizubringen und verschiedene Lerntypen anzusprechen, aber so langsam komm ich an meine Grenzen. Vor allem arbeiten die Eltern öfters auch nicht mit mir zusammen, sondern eher gegen mich, wenn sie einfach die Hausaufgaben für ihre Kinder machen, weil sie keine Geduld haben. Ich hoffe einfach, dass sie die Klassenarbeit irgendwie meistern.
Lehrer sein ist echt nicht einfach! Ich würde so gerne mehr Zeit in die beiden investieren, aber auf der anderen Seite habe ich auch noch zwölf andere Kinder, die ziemlich gut in Mathe sind. Einen Unterricht so zu gestalten, dass er für alle anspruchsvoll, jedoch machbar und auch noch Spaß macht, ist jeden Tag aufs Neue eine große Herausforderung.
Jetzt ist es noch eine Woche Schule bis zu den einwöchigen Osterferien, in denen ich nochmal alles wiederholen kann. Am Freitag müssen die Klassenarbeiten zur Kontrolle beim Hugo abgegeben werden, denn direkt nach den Ferien beginnt die Klausurenwoche zum Abschluss des ersten Quartals.

Mooorgenabend schon kommt meine Schwester Kristina zusammen mit einem Schulkamerad und der Schwester von der Larissa =D. Ich freu mich schon riesig auf die zweieinhalb Wochen, in denen ich ihr meine kleine kolumbianische Welt zeigen kann. Wir haben die Tage ganz typisch deutsch schon durchgeplant und ziemlich vollgepackt und es wird bestimmt eine supertolle Zeit!
Macht’s gut und frohe Ostern =)

Sonntag, 11. März 2012

Einbrecher und Läuse


Hallo ihr,
wir haben gerade Sonntagmorgen, 6 Uhr  und ich sitze an unserem Esstisch und genieße es, für mich zu sein. Die Sonne ist schon vor einer halben Stunde aufgegangen, die Vögel zwitschern, Hunde bellen, die Musik bei unseren Nachbarn läuft immer noch (seit gestern Mittag) und die Straße ist auch schon ziemlich befahren.
Irgendwie habe ich das Ausschlafen verlernt. Unter der Woche klingelt mein Wecker sowieso immer schon vor 6 Uhr und am Wochenende, wenn man Wochenenddienst fängt das Putzen meistens so um 7 Uhr oder halb 8 an.

Um auf die Überschrift zurückzukommen: eine ganz normale ruhige Woche gibt es hier glaube ich gar nicht =P.
Freitag oder Donnerstagnacht vor einer Woche fand der erste Diebstahlt statt. Auf jeden Fall hat am Freitag eine Wellblechlamelle (ich weiß nicht, wie das auf Deutsch heißt, aber das Wörterbuch übersetzt das so =P)aus dem Dach der drei neuen Klassenzimmer gefehlt. Die Hunde haben in der Nacht auch ziemlich viel gebellt, aber ich hab mir nichts dabei gedacht, denn unser Gelände ist von einer Mauer mit Stacheldraht und Glasscherben umgeben. Das Problem ist aber, dass das neue Gebäude ziemlich nahe an der Mauer gebaut wurde und die Einbrecher dann einfach die Mauer mit einer Leiter oder einem Brett mit dem Dach der Klassenzimmer verbinden. Die Hunde können also nichts machen außer bellen.
Das Zimmer von Larissa und mir hat ein Fenster nach hinten, so dass man zwar nicht hinsieht, aber wenigstens die Hunde besser bellen hört. Deshalb wurde uns aufgetragen, nachts ein bisschen wachsam zu sein und Hugo zu wecken, falls etwas Außergewöhnliches passiert. Das hat dazu geführt, dass ich nachts bei jedem lauterem Hundegebell gleich wach war, aber immerhin wurde nachts nichts mehr gestohlen.
Aber dafür noch einmal nachmittags als nur Larissa, ich und Rosita da waren. Die Hunde waren aber bei uns vorne und haben deshalb auch nicht mitbekommen, was im hinteren Teil des Geländes passiert ist. Auf einmal standen jedoch zwei Polizisten an unserem Tor, weil sie anscheinend von Nachbarn benachrichtigt wurden, dass gerade bei uns Wellblechlamellen gestohlen wurden.
Niemand von uns drei wusste jedoch, welche Lamellen vorher schon gefehlt hatten und ob das eine Loch neu ist oder nicht. Naja, immerhin haben wir dann irgendeine Handynummer von der Polizei bekommen und gestohlen wurde seit dem auch nichts mehr. Hoffentlich bleibt das auch so, weil die Einbrecher über diesen „Weg“ jetzt Zugang zum gesamten Gelände haben.

Am Dienstag hat unsere liebe Hündin Mota zwei kleine süße Hundebabys auf die Welt gebracht =). Wir haben die Geburt erst in ein oder zwei Monaten erwartet und die Hundebabys sind auch sehr klein diesmal, aber alle drei sind fit. Sie lässt mich dieses Mal sogar hin und ich darf die Babys streicheln =D. Sie wohnt jetzt in einem der neuen Klassenzimmer, also ist wenigstens ein Hund immer hinten und passt auf.

Jetzt komme ich zu den Läusen =P :
Ein Gespräch beim Mittagessen letzte Woche waren die Läuse der Kinder bei uns in der Schule. Und wir haben darüber geredet, welche Anzeichen es dafür gibt. Ich hab dann nicht weiter darüber nachgedacht, bis mir am Abend irgendwann aufgefallen ist, dass meine Kopfhaut in letzter Zeit ziemlich oft juckt.
Am Mittwoch nach der Schule hat mich Margarita gleich untersucht und natürlich Läuse festgestellt. Wenn man die Läuse weder im Kindergarten noch in der Grundschule bekommt, dann musste ich sie halt jetzt mit 20 Jahren noch nachholen =P. Für die Leute hier sind Läuse aber eher alltäglich und nicht weiter schlimm.
Ich bin dann aber sofort losgelaufen zur Apotheke und hab mir zwei kleine Päckchen Läuseshampoo und einen Nissenkamm gekauft (hat alles zusammen 1€ gekostet). Ein Glück hatte jemand den Duscheimer zur Hälfte mit Wasser gefüllt, weil ich sonst bis zum Abend hätte warten müssen, da wir mal wieder kein Wasser hatten. Danach hab ich doch ein paar viele Läuse und Nissen rausgekämmt und das Kopfhautjucken hat gleich aufgehört =D. Jetzt kämme ich mir jeden Tag die Haare mit dem Kamm, aber schon am nächsten Tag habe ich nur noch ein paar Nissen gefunden und mittlerweile gar nichts mehr.
Was ich daraus gelernt habe: Ich dachte immer, Läuse zu haben, wäre wirklich schlimm und eklig, aber es ist keins von beidem. Außerdem wird man sie schnell wieder los (zumindest, wenn man so Haare hat wie ich. Bei den Kindern mit den ganz krausen Haaren ist es eigentlich unmöglich mit dem Nissenkamm durchzukommen.) Ich wurde sogar ausgelacht, weil ich meine Bettwäsche mit kochendem Wasser gewaschen habe =P.
Aber, ich werde meine Haare im Unterricht jetzt nicht mehr offen lassen, sondern immer zusammenbinden oder ein Kopftuch tragen!

So jetzt sollte ich mal mit Putzen anfangen,
ich wünsche euch noch einen schönen Sonntagnachmittag

Eure Anka

Samstag, 3. März 2012

Zwischenseminar und Bergfest


Unser Zwischenseminar vom 14. bis zum 18. Februar war wirklich klasse! Wir waren in einer Ferienanlage in einem kleinen Dorf in der Nähe von Barranquilla untergebracht mit Swimmingpool und dem Meer in Reichweite =). Es war wirklich entspannend und schön, mal weder kochen noch spülen noch putzen zu müssen und so konnte ich Kraft tanken für das nächste halbe Jahr.
Nach dem Zwischenseminar haben wir noch eine Nacht bei unserer Mentorin Marianella in Barranquilla verbracht bevor wir am Sonntagmittag wieder zurück nach Cartagena gefahren sind und der Alltag uns wieder eingeholt hat (meinen Unterricht für den nächsten Tag hatte ich nämlich noch nicht vorbereitet =P). 
Während meiner Abwesenheit waren nochmal fünf Kinder zur Transición hinzugestoßen, wobei zwei davon wirklich eine Herausforderung waren/sind und alle bisherigen „schlimmen“ Kinder bei weitem übertreffen. Howard, ein kleiner vierjähriger Junge, hat die gesamte Klasse tyrannisiert und mit seinen Schuhen beworfen, uns Lehrerinnen geschlagen und Lourdes, die Direktorin, gebissen. Bei einem Gespräch mit der Mutter stellte sich heraus, dass sie sehr überfordert mit ihrem Kind ist (die mit Zahnabdrücken übersäten Unterarme waren schon ein beeindruckendes Zeugnis). Letztendlich hat sie den Jungen dann von der Schule genommen und es wurde ihr zu einer psychologischen Behandlung geraten.
Keiner, der zweiten Problemfall ist nicht weniger schlimm (nur älter und größer, d.h. er hat auch noch mehr Kraft) und es ist auch noch nicht sicher, ob er bleiben wird oder nicht. Einerseits ist er jetzt schon Teil der Klasse, aber zu unterrichten, wenn er im Klassenzimmer ist, ist einfach kaum möglich. Keine zwei Sekunden bleibt er auf seinem Platz sitzen, macht keine Aufgaben, redet ununterbrochen, hört nicht zu und scheint auch einfach nicht zu verstehen, was man ihm sagt, egal auf wie viele verschiedene Arten man es versucht. Margarita und ich sind oftmals am Rande der Verzweiflung. Ich bin mal gespannt, wie es mit ihm weitergeht. Seinem Alter nach gehört er auf jeden Fall in die Vorschule, aber er verhält sich wie ein kleines Kind. Die Gespräche mit der Mutter haben auch nicht viel gebracht, weil sie selbst weder ein noch aus weiß.
Ansonsten liebe ich aber meine Klasse =D und wir haben sehr viel Spaß zusammen! Für ihre vier oder fünf Jahre ist es auch ganz verständlich, dass sie noch viel mehr Interesse am Spielen als am Stillsitzen haben und ich würde gerne viel mehr mit ihnen spielen, aber auf der anderen Seite ist mein Lehr- und Stundenplan, der nur eine halbe Stunde spielen pro Tag =(. Ich versuche jedoch, soweit es geht, meinen Lehrstoff spielerisch zu verpacken.
Im Sportunterricht hatte ich vor, den Großteil ihrer Energie schon gleich in der ersten Schulstunde zu verbrauchen, damit der restliche Tag etwas ruhiger verläuft, aber das Resultat war nur: eine ziemlich verschwitzte und fertige Anka und eine vierzehnköpfige Kinderschar, die nach mehr verlangt hat =P.
Der Lärmpegel während dem Unterricht ist einfach immer noch unvorstellbar, aber ich habe es mittlerweile halbwegs akzeptiert, dass die Kinder einfach aus einem Umfeld kommen, wo man sich nicht normal unterhält, sondern stattdessen nur herumgeschrien wird ( zum einen wegen der Musik, aber zum anderen auch einfach Gewohnheit und Kultur).
Ja, so gibt es wie bei jedem gute Tage, wo ich den Unterricht halten kann, den ich geplant und mühsam vorbereitet habe (es gibt nämlich kein Kopierer, d.h. ich muss alles immer 14x von Hand schreiben oder malen), aber auch nicht so gute Tage, wo ich mit Halsweh vom vielen „Für-Ruhe-sorgen“, Streit schlichten, alles tausend Mal erklären, weil mal wieder kein Mensch zugehört hat (und die Aufgabe dann von der Hälfte immer noch falsch gemacht wird) und ziemlich Kopfweh aus dem Klassenzimmer gehe =). Wenn ein Kind mir aber dann in dem Moment das Zahlenlied, das ich ihnen beigebracht habe oder das englische „Good morning“-Lied vorsingt oder mich ganz fest umarmt, muss ich doch jedes Mal wieder lächeln.

Nebenbei bin ich auch dieses Schuljahr wieder unfreiwillig als Schulkrankenschwester tätig und es gab auch schon mehrere Verletzungen wie Platzwunden, dicke Beulen und diverse andere Wunden zu verarzten. Auch wenn ich in dem Gebiet nicht sehr viel Ahnung hab, verschafft mir meine rote Betaisodonasalbe doch ganz schön Respekt =P.

Letztes Wochenende hat in Cartagena das „Festival Internacional de Cine de Cartagena“ (Internationales Kinofestival) begonnen. Während dieses Festivals werden in allen Kinos der Stadt besondere Filme gezeigt und der Kinoeintritt ist gratis!! Außerdem liefen die ganze letzte Woche auch im Zentrum auf verschiedenen Plätzen Filme unter dem Sternenhimmel mit Popcorn und Getränk ebenfalls alles umsonst. Das haben wir natürlich ausgenutzt und auch einige sehr gute Filme gesehen. Aber das Highlight des Festivals war für mich ein Jazz-Benefizkonzert auf einem riesigen Kreuzfahrtschiff im Hafen von Cartagena. Julia, eine Mitfreiwillige, hat uns drei über Beziehungen auf die Liste der geladenen Gäste setzen lassen und so durften wir einfach so einen super Samstagabend auf einem Kreuzfahrtschiff verbringen =D.

Uuuund am Freitag (02.03.12) habe ich die Halbzeit meines Kolumbienjahres mit Larissa und Julia gefeiert und wir haben uns einen alkoholfreien Cocktail im Café del Mar auf der alten Stadtmauer gegönnt Blick über die Altstadt und aufs Meer =D.

Nach dieser vollen Woche bin ich jetzt ganz froh, dass ich Wochenenddienst habe und gar nicht weggehen darf. So kann ich mal wieder Wäsche waschen (Jippiieeh =P) und Unterricht planen und vorbereiten und Blog schreiben =).